Der Säbel (Ausschnitt)

§4

Da stehen wir und sagen: Ich strecke einen Arm nach vorn, den anderen nach hinten. Ich ende also vor mir, wo mein Arm endet, und hinten ende ich ebenfalls dort, wo mein Arm endet. Oben ende ich mit dem Scheitel, unten mit den Fersen, seitlich mit den Schultern. Das bin ich. Und was außer mir, außerhalb meiner ist, bin ich nicht mehr. Nun, da wir uns vollständig abgetrennt haben, reinigen wir unsere Ränder, damit sichtbar wird, wo das Nicht-mehr-wir beginnt. Reinigen wir den untersten Punkt, die Stiefel, den höchsten Punkt - den Scheitel - markieren wir mit einer Mütze, an die Arme legen wir glänzende Manschetten, an die Schultern Epauletten. Jetzt auf einmal ist sichtbar, wo wir enden und wo alles andere beginnt.

§5

Das sind die drei Paare unserer Ränder:
1. Arm - Arm
2. Schulter - Schulter
3. Scheitel - Ferse.

§6

FRAGE Hat unsere Arbeit schon begonnen? Und wenn, worin besteht sie?
ANTWORT Unsere Arbeit wird sofort beginnen, und sie besteht in der Registratur der Welt, denn wir sind nicht mehr die Welt.
FRAGE Wenn wir nicht mehr die Welt sind, was sind wir dann?
ANTWORT Doch, wir sind Welt. D.h., ich habe mich nicht ganz richtig ausgedrückt. Wir sind noch Welt, aber wir sind allein für uns, und sie ist für sich. Das muß ich erklären: es gibt Zahlen: 1,2,3,4,5,6,7 usw. Alle diese Zahlen bilden eine Reihe des Zählens und Rechnens. In ihr findet jede Zahl ihren Platz. Nur die 1 ist eine besondere Zahl. Sie kann abseits stehen, als Indikator für die Abwesenheit von Zählung. Die 2 dagegen ist die erste Vielzahl, und nach der 2 alle anderen Zahlen. Bestimmte Primitive können nur so zählen: eins und viel. So sind auch wir in der Welt so etwas wie eine Eins in der Reihe der Zahlen.
FRAGE Schön, und wie wollen wir die Welt registrieren?
ANTWORT So, wie die Eins alle übrigen Zahlen registriert, indem sie sich in sie hineinlegt und beobachtet, was dabei herauskommt.
FRAGE Aber registriert die Eins denn die anderen Zahlen?
ANTWORT Nehmen wir an, es wäre so. Aber das spielt keine Rolle.
FRAGE Seltsam. Und wie legen wir uns in die anderen, über die Welt verteilten Gegenstände hinein? Indem wir schauen, um wieviel länger, breiter und höher ein Schrank ist als wir? Meinst du das, ja?
ANTWORT Die Eins stellt sich uns dar als Zeichen in der Gestalt eines Stäbchens. Das Zeichen für Eins ist nur die bequemste Form zur Darstellung der Einheit Eins, wie jedes andere Zahlenzeichen. So sind auch wir nur die bequemste Form unserer Selbst.
Die Eins, die die Zwei registriert, ist nicht einzupassen in das Zeichen Zwei. Die Eins registriert die Zahlen mithilfe ihrer Eigenschaft. So müssen auch wir vorgehen.
FRAGE Aber was ist unsere Eigenschaft?